Elisabeth von Dijon (1880-1906)

(Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit)

  1984 Seligsprechung

 

 

Eine geistliche Schwester der Therese von Lisieux wird Elisabeth Catez genannt, und so verstand sie sich auch.

 Sie war inspiriert von Thereses Schriften. Ihr Weg führte sie ebenfalls sehr früh in den Karmel, mit 21 Jahren, obgleich eine große Karriere als Konzertpianistin vor ihr stand, und starb bereits mit 26 Jahren an der damals unheilbaren Addison Krankheit.

In ihrem Leben finden wir nichts Auffälliges, wie Bekehrungserlebnisse oder ähnliches. Elisabeth sieht in der Liebe zu Gott, zu Jesus, ihre eigentliche Berufung. Den dreifaltigen Gott erfährt sie lebendig in ihrem Inneren, im Himmel ihrer Seele. Dort will sie zu einem Lobpreis der Herrlichkeit Gottes werden mit ihrem ganzen Leben, „O meine Drei, mein Alles“, schreibt sie in ihrem so bekannt gewordenen Gebet zur Dreifaltigkeit. (21.11.1904) . es gilt als eines der schönsten Gebete der Christenheit.

Elisabeth führt uns in eine tiefe Innerlichkeit, die nicht jeder in sich entdecken und entfalten kann. Sie erschließt uns den Innenraum der Seele und kündet von dem dreifaltigen Gott, dessen Geheimnis uns so schwer zugänglich ist.

 

„Mir scheint, dass im Himmel meine Sendung sein wird, Seelen anzuziehen und ihnen zuhelfen, aus sich selbst heraus zu wachsen, um ganz Gott anzugehören, durch eine ganz einfache liebevolle Bewegung, und sie in dieser großen Stille im Innersten zu behüten, die Gott gestattet, sich ihnen einzuprägen, sie in Ihn zu verwandeln.“

 

„In uns ruht die Dreifaltigkeit mit der Undurchdringlichkeit ihres Geheimnisses.

Die Schau der Dreifaltigkeit wird einst die Glückseligkeit unseres Himmels sein.“

 

„Vivo enim iam non ego, vivit vero in me Christus.“ (Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.)

„Ich gehe zum Licht, zur Liebe, zum Leben,“                  „Der Himmel ist in mir.“

„Leben wir mit Gott wie mit einem Freund, haben wir lebendigen Glauben, um durch alles hindurch mit ihm vereinigt zu sein“.

 

 

 

Elevation à la Trinité

Gebet zur Dreifaltigkeit

 

O mein Gott, Dreifaltigkeit, die ich anbete: Hilf mir, mich ganz zu vergessen, um mich in Dir niederzulassen, regungslos und friedvoll, so als weilte meine Seele bereits in der Ewigkeit. Nichts soll meinen Frieden stören können, nichts soll mich aus Dir herausfallen lassen, o mein Unwandelbarer; vielmehr soll mich jede Minute weiter in die Tiefe Deines Geheimnisses hineinführen. Schenk Frieden meiner Seele, mach sie zu Deinem Himmel, zu Deiner geliebten Wohnung und dem Ort Deiner Ruhe. Gib, dass ich Dich dort nie allein lasse, ganz anbetend, ganz ausgeliefert an Dein schöpferisches Handeln.

O mein geliebter Christus, aus Liebe gekreuzigt, ich möchte eine Braut für Dein göttliches Herz sein, ich möchte Dich mit Ehre überschütten, ich möchte Dich lieben ... ja, aus Liebe sterben! Aber ich fühle mein Unvermögen, und ich bitte Dich: “Bekleide mich mit Dir selbst“ , mach meine Seele mit allen Regungen Deiner Seele gleichförmig, überflute mich, durchdringe mich, setze Dich an meine Stelle, damit mein Leben nur mehr ein Widerschein Deines Lebens sei. Komm, bete an heile und erlöse in mir! O ewiges Wort, Wort meines Gottes, ich will mein Leben damit verbringen, auf Dich zu hören, ich will ganz offen und gelehrig sein, um alles von Dir zu lernen. Sodann  will ich durch alles Nächte, alle Leere und alles Unvermögen hindurch immer den Blick auf Dich richten und in deinem hellen Licht bleiben. O mein geliebter Stern, banne mich fest, damit ich nie mehr aus Deinem Strahlenkreis herausfallen kann.

O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe, „komm über mich“, damit in meiner Seele gleichsam eine Inkarnation des Wortes geschehe: damit ich Ihm eine weitere Menschheit sei, in der Er sein ganzes Mysterium erneuert. Und Du, o Vater, neige Dich zu Deinem armen, geringen Geschöpf herab, „bedecke es mit Deinem Schatten“, sieh in ihm nur den „ Vielgeliebten, an dem Du Dein Wohlgefallen hast“.

O meine Dreifaltigkeit, mein Alles, meine Seligkeit, unendliche Einsamkeit, Unermesslichkeit, in die ich mich verliere, ich liefere mich Dir als Beute aus. Senke Dich ganz in mich hinein, damit ich mich in Dich versenke, bis ich einst in Deinem Licht zur Anschauung Deiner unermesslichen Größe und Erhabenheit gelange.

 

 

 

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